Fähre und wenn zwei Meere zusammentreffen (Tag 31)

 Eigentlich geht dieser Tag nahtlos an den vorherigen über. Abfahrt der Fähre von Göteborg um 1:30 Uhr. Boarding eine Stunde vorher. Also kurz nach Mitternacht machte ich mich auf den Weg zum Hafen. Alles bestens ausgeschildert. Recht wenig Autos für so eine große Fähre, dachte ich mir. Und so ging das Rauffahren recht fix. #sBussle abgestellt und hinein.

#sBussle auf der halbleeren Fähre.

 Die wenigen Passagiere stürmten ins Schiffsinnere als ob es kein morgen gäbe. Und ich fragte mich warum. Oha, oben angekommen sah ich es: es war nicht das Restaurant, der Shop oder die Bar, nein, es waren die Bänke, auf welchen man jetzt sich hinlegen und schlafen konnte. Für so einen wie mich Schnarchnase blieben nur noch unbequeme Sessel übrig, die man nicht zusammenrücken konnte. Es waren zwar nur vier Stunden Überfahrt. Aber sehr harte!!! Aber hej, ich habe 100€ gespart.

Sonnenaufgang kurz vor Frederikshavn
Der Sonnenaufgang kurz vor dem Anlegen entschädigte für die kaputte Nacht und die schmerzenden Knochen, aber mein Bett im #sBussle winkte schon.

 Die Fahrt nach der Fähre führte mich erstmal in den Norden von Dänemark nach Skagen. An den nördlichsten Punkt dieses Landes (Grenen). Schlafen kann ich auch später, dachte ich mir, denn: Antizyklisch reisen! So war ich um kurz nach 6 Uhr am Parkplatz (der auch noch bis 9:00 Uhr kostenlos ist, da bebt das Schwabenherz) von dem ich noch ne knappe halbe Stunde zu Fuß benötigte. 

 Dieser Punkt ist aber auch noch eine andere Besonderheit: dort treffen die Ost- und die Nordsee aufeinander. Wenn man auf dieser Halbsandbank steht, so ist auf der einen Seite das eine und auf der anderen Seite das andere Meer. Das muss man sich auch erstmal vorstellen. Genau an der Spitze, sieht man tatsächlich die Wellen, die von links und von rechts kommen. Was für ein toller geografischer Punkt! Soll ich noch erwähnen, dass ich allein dort war?


Links die Nordsee, rechts die Ostsee.

 Mittlerweile ist es schon fast 8 Uhr geworden, die Sonne verrichtete ihre Arbeit und ich konnte nicht anderes als einfach mal ins Meer zu hüpfen. Im Nachhinein hätte ich an diesem Tag ja in beiden Meeren baden können! Ich beließ es bei der Ostsee. 

 Nach dem Bad und einem leckeren Frühstück überkam mich doch ein wenig die Müdigkeit ob der teilweise schlaflosen Nacht. So suchte ich mir einen Parkplatz und legte mich paar Stündchen aufs Ohr. Schön, wenn man sein Bett immer dabei hat.

 Gegen Mittag ging es dann weiter, ein weiterer erwähnenswerter geografischer Punkt wollte erreicht werden. Der höchste Punkt Dänemarks.

 Endlich angekommen, ein Parkplatz und eine Art Triumphbogen. Der höchste Punkt Dänemarks. Dachte ich mir. Wenn hier schon so ein Ding hingestellt wird, dann wird es das sein. Welch ein Irrtum. Erst im Nachhinein (da war ich aber schon weitergefahren) musste ich lesen, dass dieser Punkt 51 cm tiefer liegt als der eigentliche höchste Punkt und dieser liegt nur 200m daneben!!! Damn! Oder "Perkele" wie der Finne sagt. OK, ein Grund mal wieder hierherzukommen.


Der dritthöchste Punkt Dänemarks!

 Danach ging es nach Flensburg, wo ich liebe Menschen treffen sollte, bei welchen ich die nächsten zwei Nächte sehr gern zu Gast sein durfte. 
 Zum Abschluss des Tages besuchten wir gemeinsam noch eine Veranstaltung mit dem Liedermacher, Gedichtsschreiber und Kabarettist: Lennart Schilgen. Ein ziemlich kurzweiliger Abend nach einem ereignisreichen Tag!


1000 km von Zuhause fühlt man sich wie daheim!

 Übernachten habe ich bei lieben Menschen in Flensburg.

(18. Juli 2025)


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