Polarkreis, [ˈɕœtːˌbɵlːar] und Grenze Schweden und Finnland (Tag 22)

 Nach mehr als zwanzig Tagen Unterwegssein in Skandinavien kann ich mal einen Einblick in meinen Alltag geben. Schon immer, also auch beim Wandern in den Bergen bei uns bzw. in der Schweiz, heißt es bei uns: Antizyklisch Reisen, nur nur im Datum, sondern auch in der Uhrzeit. Während die einen noch schlafen, bin ich unterwegs und während die anderen ihr Frühstück einnehmen, sind wir schon aufm Gipfel.

 So ähnlich versuche ich es auch hier. Ich muss ja zugeben, dass mir das sehr leicht fällt, da ich von Haus aus ein Frühaufsteher bin.

 Also Aufstehen so gegen 5, kurz #sBussle aufräumen und los geht´s. Ja, so früh. Dann, wo es schön ist, halte ich an und frühstücke bzw. bereite ich mein Frühstück zu. Dann ist es vielleicht acht, halb neun und weiter geht es. Ich halte hier, ich halte dort, hier ein Foto, dort etwas anschauen, und es kann sein, dass ich schon gegen Mittag dort angekommen bin, wo ich bleiben möchte, weil ich am Nachmittag etwas unternehmen will, oder gleich morgens wandern gehen will. Und so habe ich nen halben Tag Zeit außerhalb des Fahrens. Klar gibt es Varianten, ob ich frei stehe oder auf einem CP, aber grundsätzlich läuft es so ab.

 So auch an diesem Tag, die Richtung war bekannt, das Ziel auch, nur ob ich es heute erreiche? Das zeigt der Tag. Tschüß Kiruna!

Größte Sonnenuhr der Welt! Sagt man.

 Nachdem ich mal wieder paar Zwischenstopps, so wegen Natur, Flüsse, Berge, Dörfer, eingelegt habe, auch so Fachwörter wie Birfukation gelernt habe, stand ich auf einmal am Polarkreis. Auf der gleichen Höhe stand vor 14 Tagen. Nur war ich da nördlich unterwegs.

Am Polarkreis. Auf dem Weg in den Süden.

 Jetzt war es soweit! Ab jetzt beginnt offiziell die Rückfahrt! Ich habe zwar noch ein wenig Zeit, aber ab jetzt geht es mehr oder weniger nur noch in Richtung Süden. 

An jeder Ecke, Wald und Wasser.
Ein Blick auf die Uhr sagte mir. Entweder jetzt anhalten, oder doch ein wenig Zeit investieren mit der Aussicht auf ein leckeres Essen, und zwar im nördlichsten IKEA der Welt in Haparanda. Ich musste nicht lang überlegen, und so stand ich kurz vor 15 Uhr auf dem IKEA Parkplatz (der auch ein Wohnmobilstellplatz ist) und stattete dem Restaurant einen Besuch ab.


Köttbullar (spricht es aus, wie Ihr wollt)

 Natürlich mussten es Köttbullar und die Mandeltorte sein. Lecker! Noch ein kurzer Rundgang durch IKEA selbst, was man nicht alles brauchen könnte und jetzt die Frage, was fangen wir noch mit diesem sonnigen Nachmittag an?

 Ein Blick auf die Karte verrät, wir sind hier nahe der Grenze. Fussläufig erreichbar. Schweden / Finnland. Also nichts wie hin.

 Eigentlich total unspektakulär. Während ich auf mein Handy schaute, bin ich glatt drüber und dran vorbeigelaufen. Nur die Farbe des Geländers sagt aus, in welchem Land man sich befindet.


Die Fussgängergrenzbrücke.

 Lustig an der Geschichte ist auch, dass wenn man mit einem Bein in Finnland und mit dem anderen in Schweden, dann ist ist bei dem einen eine Stunde früher bzw. eine Stunde später. Ich frage mich, wie es an Silvester ist, wenn es in Tornio, das ist die angrenzende finnische Stadt, schon gefeiert wird, während in Haparanda man noch ne Stunde warten muss.


links 18:00 Uhr / rechts 17 Uhr

 Aufm Weg zum #sBussle bin ich an einer Entfernungstafel vorbeigekommen und da wurde mir bewußt: ich habe noch was vor mir. 



Übernachtet habe ich auf dem IKEA-Parkplatz, genau hier: ///alte.einatmet.topf

(9. Juli 2025)

Kommentare